Hunde vegan ernähren: Ein Hund klärt auf

Hunde vegan ernähren: Ein Hund klärt auf

„Vegan“ ist keine Modeerscheinung. Oder doch?

Oder doch nicht? – Etwas Philosophie über vegane Ernährung für Hunde und Katzen

Hallo, Ihr Lieben Frauchen und Herrchen,

ich bin es, Euer Kalo, der beste Hund der Welt.

Mein liebes Frauchen hat vor einigen Jahren Bekanntschaft mit dem Thema „vegane Ernährung“ gemacht: Ihre Freundin hatte gesundheitliche Probleme, Allergien und Unverträglichkeiten. Lauter Symptome, die Menschen bekommen, wenn sie Zeugs fressen, das sie nicht vertragen. Darum heißt das ja auch „Unverträglichkeit“. Durchfall, Bauchkrämpfe, Hautausschläge. Selbst schuld, möchte man meinen. Aber ich würde mich auch von ungesunden Leckerlies ernähren, wenn Frauchen mich lassen würde. Ich bin schließlich ein Hund und kein Ernährungsberater.

Die Freundin meines Frauchens hat dann zuerst Gluten weggelassen, dann Laktose und am Ende Fleisch und alle tierischen Nahrungsmittel. Und siehe da, alle Beschwerden waren wie weggeblasen. Bis heute ist sie gesund und überzeugte Veganerin.

In Zeiten des Klimawandels lese ich natürlich alles über Veganismus. Aber die Fragen nach den Konsequenzen, wenn alle Menschen Veganer wären, konnte mir noch niemand schlüssig beantworten.

Wenn die Weltbevölkerung komplett auf Fleisch und tierische Produkte verzichten würde:

  • Sterben dann Kühe, Hühner und Schweine aus?
  • Wer sorgt sich um Weiden, Heiden oder Deiche, wenn nicht Schafe?
  • Honig ist ja auch nicht vegan, der Beruf des Imkers würde aussterben. Wer kümmert sich dann um die Bestäubung unserer Obst- und Gemüsepflanzen, wenn nicht die Bienen? Was wird aus unserer vielfältigen Flora, wenn es kaum noch Bienen gibt?
  • Reduziert sich der CO2-Ausstoß tatsächlich derart, dass Veganer das Klima retten?

Wenn ich meine Kumpels frage, sagt jeder etwas anderes und jeder ist von seiner Meinung überzeugt. In den Social Media gehen sich die Menschen unterschiedlicher Meinungen gegenseitig an die Gurgel. Es ist nicht mehr schön.

Wie auch immer, ich werde die Folgen des Klimawandels nicht mehr erleben. Aber die Kinder meines Frauchens schon, daher lohnen sich solche Überlegungen durchaus.

Allerdings bin ich der festen Überzeugung, dass zumindest die Menschen ihren Fleischkonsum drastisch reduzieren sollten. Diese furchtbare Tierquälerei in der Massentierhaltung muss endlich aufhören, Fleisch muss teurer werden, damit Biobauern und gewissenhafte Züchter leben können. Das hat aber nichts mit dem Klimawandel zu tun, sondern nur mit meinem Mitleid für andere Tiere.

Menschen sind Allesfresser und brauchen eigentlich gar nicht so viel Fleisch und Wurstwaren, im Gegenteil, sie schädigen mit dem hohen Konsum ihre Gesundheit. Die Freundin meines Frauchens hatte schon Recht, ihre Ernährung zugunsten ihres Körpers zu ändern. Das können die Menschen ja gerne tun, nur Missionare braucht niemand.

Ich würde ja jetzt gerne sagen, dass jeder machen darf, was er will, gäbe es da nicht die militanten Veganer, die ihre Hunde und Katzen vegan ernähren. Das ist echt Hardcore. Da stellen sich mir alle Nackenhaare. Diese Vollidioten können ja Gras und Tomaten fressen, wenn sie sich dann besser fühlen, aber wir sind Karnivoren, also Fleischfresser. Und wir sind absolut darauf angewiesen, was unsere Besitzer in unsere Näpfe füllen. Im Supermarkt bekommen wir alleine gar nichts. Wir dürfen draußen oder zu Hause warten und haben null Mitspracherecht!!!

Gut, sorry, ich beruhige mich wieder.

Ich denke schon, dass alle Nahrungsbestandteile wie Proteine, Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe hundegerecht und vegan zusammengestellt werden können. Man kann uns Raubtiere sicher mit diversen ausgeklügelten veganen Rezepten und Supplementen am Leben halten.

Es gibt ja auch Astronautennahrung oder künstliche Ernährung für sehr kranke Patienten, deren Organe intravenös versorgt werden müssen, bis sie wieder gesunden. Rein analytisch spricht vermutlich nichts gegen eine solche Notfallnahrung. Im Gegenteil, sie ist ein Segen, früher wären diese Patienten schlicht verhungert.

Allerdings habe ich noch nie von einem Raumfahrer gehört, der nach seiner Mission weiterhin Astronautennahrung zu sich genommen hat, weil sie ja ach so toll schmeckt. Auch ein geheilter Patient rennt direkt zu seinem Lieblingsitaliener oder kocht sich zu Hause ein leckeres Menü, sobald er grünes Licht bekommt. Mit richtigem Essen. Mit Freude am Essen.

Ja, wir Hunde und Katzen können durchaus vegan am Leben gehalten werden, zumindest eine Zeit lang, da fehlen noch die Studien. Aber artgerecht ist das nicht. Und auch nicht lecker. Und warum auch? Weil die Besitzer dieser bedauernswerten Tiere der Welt etwas beweisen wollen?

Jede Katze wird ihren Haltern die Stinkekralle zeigen und sich eine Maus fangen, wenn sie Kichererbsen und Spinat in ihrem Napf findet. Vorausgesetzt, sie ist keine Gefangene in einer Wohnung. Wir Hunde haben keine Chance. Wir würden erschossen werden, würden wir uns ein Kaninchen oder ein Reh stibitzen.

So. Und bevor ich mich jetzt wieder aufrege, widme ich mich wieder meinem Knochen. Ich liebe mein Frauchen, sie hat keine solcher Flausen im Hirn. Sie kennt sich aus mit der artgerechten Ernährung von Hunden.

Es gibt einen tollen Artikel über artgerechte Ernährung von uns Hunden und Katzen. Hier wird ausführlich beschrieben, warum wir keinesfalls vegan ernährt werden dürfen: Wie ernähre ich meinen Hund richtig.

Ihr Lieben, nun kocht Euch etwas Leckeres. Ob ganz normal wie bei Muttern, vegetarisch oder vegan ist natürlich Euch überlassen. Genießt das Leben und Eure Mahlzeiten und gewährt uns Hunden dasselbe Recht.

Bis bald wieder,

Euer Kalo.

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