Die Auswahl an Hundeschulen und Trainern ist heutzutage riesig. Leider gibt es in Deutschland noch keine einheitliche Ausbildung oder standardisierte Vorgaben, um eine Hundeschule zu betreiben. Lediglich eine Erlaubnis gemäß § 11 Abs. 1 Nr. 8f des Tierschutzgesetzes ist erforderlich, deren Anforderungen je nach Bundesland und Veterinäramt variieren. Deshalb ist es umso wichtiger, sorgfältig auszuwählen.
Welche Ziele verfolgt ihr mit der Hundeerziehung?
Überlegt euch zuerst, was ihr mit eurem Hund erreichen möchtet.
- Grundlagen: Möchtet ihr die wichtigsten Kommandos erlernen und eine gute Basis für das Zusammenleben mit eurem Hund schaffen? Dafür ist eine Hundeschule oder ein Hundetrainer genau richtig.
- Langfristige Beschäftigung: Wenn ihr euch dauerhaft mit eurem Hund unter Anleitung beschäftigen oder Hundesport betreiben möchtet, könnte ein Hundeverein die bessere Wahl sein.
Egal, ob ihr euch für Hundesport oder andere Aktivitäten entscheidet, wichtig ist, dass euer Hund regelmäßig ausgelastet wird – körperlich und geistig. Das kann von Suchspielen während des Spaziergangs bis hin zu Tricks im Wohnzimmer reichen. Ohne Beschäftigung entstehen schnell Verhaltensprobleme.
Tipp: Überlegt bereits vor der Anschaffung eines Hundes, welche Rasse zu euch und eurem Lebensstil passt. Unterschiedliche Rassen haben unterschiedliche Bedürfnisse.
Wie wähle ich eine passende Hundeschule aus?
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Informiert euch online:
Schaut euch die Webseiten potenzieller Hundeschulen oder Vereine an. Seriöse Hundetrainer und Vereine weisen oft auf Weiterbildungen hin, die regelmäßig besucht werden. Das ist ein gutes Zeichen, denn die Hundeerziehung hat sich in den letzten Jahrzehnten enorm weiterentwickelt.Achtung vor Ausbildern der „alten Schule“! Gewalt oder veraltete Methoden haben in der modernen Hundeerziehung keinen Platz. Gleichzeitig funktioniert nicht alles mit übertriebener Sanftheit. Der Schlüssel liegt in einem gesunden Mittelweg.
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Vereine als Alternative:
In Hundevereinen, wie denen des DVG (Deutscher Verband der Gebrauchshundesportvereine), müssen Trainer ihre Berechtigung alle zwei Jahre durch Fortbildungen erneuern. Das gibt euch zusätzliche Sicherheit. -
Das persönliche Kennenlernen:
Habt ihr eine engere Auswahl getroffen, vereinbart ein Kennenlernen. Neben der Fachkompetenz sollte auch die Chemie stimmen. Ein guter Hundetrainer nimmt euch nicht nur an der Hand, sondern spricht auch unangenehme Wahrheiten an, die euch und euren Hund weiterbringen.Achtung: Ein Trainer, der euch nur schmeichelt, damit ihr regelmäßig wiederkommt, ist oft nicht der Richtige. Gute Trainer haben meist genug engagierte Kunden und priorisieren das Wohl des Hundes über alles.
Achtung vor Spielstunden!
Von reinen Spielstunden raten wir ab. Zwar ist es wichtig, dass Hunde frühzeitig Kontakt zu Artgenossen haben, um Sozialverhalten zu entwickeln. Doch später können solche Spielgruppen oft eskalieren und zu Konflikten führen, die nicht selten blutig enden. Nicht jeder Hund versteht sich mit jedem – und das ist auch völlig normal.
Oder könnt ihr euch vorstellen, mit 30 Jahren noch im Kinderparadies bei IKEA abgegeben zu werden? 😉
Mit etwas Vorbereitung und gezielter Recherche findet ihr die perfekte Unterstützung für euch und euren Vierbeiner. Eine gute Hundeschule oder ein engagierter Hundetrainer kann euer gemeinsames Leben bereichern und euch zu einem unschlagbaren Team machen! 🐾